Pilotprojekt an der Helmholtzschule Frankfurt/M.
WildLIVE! an der Schule
Wir machen mit!
Bereits im Dezember 2020 haben wir das WildLIVE!-Projekt als Schulprojekt ausprobiert. Die Schüler haben daraufhin einen Artikel für Ihre Schulzeitung „Helmholtz-Info online“ geschrieben, der hier in voller Länge zu lesen ist.
Projekt WildLIVE – Wir machen mit!
Am Mittwoch, den 02.12.2020, hatten wir, die Forscherklassen 6b und 6c, per Videokonferenz in der dritten und vierten Stunde Dr. Martin Jansen vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum zu Besuch. In diesen beiden Stunden hat er uns ausführlich erklärt, wie wichtig das Ökosystem Wald ist und wie wir ihm helfen können, dieses zu schützen.
Seit elf Jahren gibt es im Chiquitano Trockenwald, der in Bolivien liegt, eine Forschungsstation, in der unter anderem auch Martin Jansen den Wald und das Leben darin erforscht. Das Besondere an dem Wald ist, dass dort endemische Pflanzen- und Tierarten leben. Aber was bedeutet endemisch? Ganz einfach: Es gibt dort Pflanzen und Tiere, die sonst nirgends auf der Welt vorkommen. In dem Wald gibt es so viele Arten von Tieren und Pflanzen, dass dort schon lange eine Forschungsstation steht, aber immer noch nicht der ganze Wald erforscht ist. Beispielsweise leben dort, auf rund 30 Quadratkilometern, ungefähr 20 Mal so viele Froscharten wie in ganz Deutschland. Auch sind dort sogenannte Schleichlurche, ein regenwurmähnliches Tier mit einer Wirbelsäule, von dem es nur 200 Arten weltweit gibt, heimisch.
Wie Martin Jansen uns erklärte, hat die Forschungsgruppe im ganzen Wald Kamerafallen aufgestellt, um neue Tierarten zu erforschen und entdecken. Aber dies ist nicht der einzige Grund für die Kamerafallen, denn im Chiquitano Wald leben auch 12 Jaguare. Jaguare sind sehr wichtig für das Ökosystem Wald, da sie viele verschiedene Tiere fressen und so verhindern, dass die Nahrungskette kaputt geht und die Artenverteilung aus dem Ruder läuft. Wenn man also auf den Fotos der Kamerafallen keine Jaguare mehr sieht, dann stimmt etwas mit dem Wald nicht. Was leider auch noch sehr häufig geschieht, ist, dass Jaguare wegen ihrem Fell gejagt werden oder Waldbrände ihre Heimat zerstören. Auch im Chiquitano Wald möchte der Landbesitzer den Wald abholzen.
Unsere beiden Klassen helfen nun Martin Jansen und seinem Forschungsteam dabei, die rund 250000 Bilder der Kamerafallen auszuwerten und so einen Überblick über die Artenvielfalt und die Anzahl der Tiere zu bekommen. Wir helfen außerdem dabei dem Programm, zu lernen, wie die Tiere aussehen, damit es irgendwann die Bilder von allein auswerten kann und es das Ökosystem Wald überprüft. Denn ohne die Vielfalt an Tieren und Pflanzen wird es irgendwann keine Wälder mehr geben und für uns Menschen nicht genügend Sauerstoff. Was eigentlich nur an uns selbst liegt, da wir Menschen die größten Feinde der Welt und der Tiere sind, weil unsere Taten Waldbrände und Tieraussterben fördern. WIR MÜSSEN EINFACH ETWAS TUN, UM AUF DER WELT, AUF DER WIR LEBEN, WEITER LEBEN ZU KÖNNEN!
Emilia B. und Lina M. (6c)
Anmerkung seitens der Lehrerschaft: Dieser Artikel wurde im Dezember geschrieben. Seitdem haben unsere Schülerinnen und Schüler 4156 Fotos „gelabelt“, also die Tiere darauf bestimmt und die Informationen in eine Datenbank eingegeben. Das meiste davon haben sie zu Hause in ihrer Freizeit erledigt. Großes Kompliment an beide Klassen und herzlichen Dank an Dr. Martin Jansen für dieses schöne Projekt! (Hum/Deg)